Sicherstellung von Jagdhunden in Munster

In Munster, am Rande des Truppenübungsplatzes wurden insgesamt 47 Jagdhunde sichergestellt. Verschiedene Tierheime und Privatpersonen waren an dem Einsatz beteiligt, mit 21 Hunden tragen wir mit Abstand den größten Anteil.
Die Hunde – Münsterländer und Stabyhoun sowie eine Ridgeback Hündin – sind alle sehr mager, ein großer Teil hochgradig abgemagert. Alle sind massiv befallen von Haarlingen und Flöhen, viele darüber hinaus auch von Sarcoptesmilben und Ohrmilben. Die Kotuntersuchungen ergaben einen massiven Befall mit Spulwürmern, Hakenwürmern, Peitschenwürmern und Bandwürmern.
Der Halter selber kooperativ, hat die Hunde einzeln übergeben, Namen, Alter und medizinische Vorgeschichte sowie Charakterbeschreibungen in die Hand diktiert. Seine Beschreibungen der Charaktere decken sich mit unseren ersten Beobachtungen. Er kannte seine Hunde also, hat sie gut beobachtet. Warum ist diese Haltung aus dem Ruder gelaufen? Kein Animal Hoarder, kein Vermehrer, ursprünglich eine solide Zucht, das Gelände fantastisch: groß, abwechslungsreich, mit altem Baumbestand und sonnigen Grasflächen. Was ist passiert?
Es gab Streitigkeiten mit dem Verpächter des Geländes, Kündigung, Zwangsräumung? Am Ende durfte der Halter das Gelände nicht mehr betreten, auf dem seine Hunde noch lebten. Das waren aber nur wenige Tage.

Sicherlich war es ein multifaktorales Geschehen, das am Ende zu dem desolaten Zustand der Hunde geführt hat, vieles davon bleibt uns verborgen. Mit Sicherheit kann man jedoch sagen, daß hier ein Streit zwischen Menschen zu Lasten der Tiere ausgetragen wurde.
Die Hunde wurden auf dem Geißblatthof streng in Quarantäne untergebracht, um ihre mannigfaltigen Parasiten nicht auf dem ganzen Hof zu verteilen. Erst wenn klar war, dass alles wunschgemäß verläuft, durften die ersten Hunde am 15.12.2014 die Quarantäne verlassen. Ab dem 15. verabredeten wir Termine zum Kennenlernen der einzelnen Vermittlungskandidaten, damit sie eine Chance auf ein neues Nest bekamen.