Pferdesicherstellung

Erschütternd ist die tierärztliche Eingangsuntersuchung. Alle drei Pferde haben innere und äußere Parasiten bis zum Stehkragen. Die Stuten haben Stufengebisse, mit denen sie die grobe, minderwertige Silage die der Halter ihnen angeboten hat nicht fressen konnten. Die Ponystute bezeichnet der Tierarzt als hochgradig abgemagert, die große Quarter Horse Stute als kachektisch. Der Hengst ist lediglich sehr schlank, er als einziger konnte das wenig gehaltvolle Futter überhaupt vernünftig aufnehmen.

Vor dem Abtransport der jämmerlichen Gestalten muß ein Pferdefachtierarzt entscheiden ob ein Transport in dem Zustand überhaupt möglich ist. Die Fahrstrecke beträgt nur wenige Kilometer, er gibt sein ok.

Ganz langsam nach und nach heißt es dann die einzelnen Probleme lösen. Als erstes die äußeren Parasiten, eine knappe Woche später konnten wir eine Wurmkur wagen, zwei Tage darauf machte sich der Hufschmied ans Werk, da konnten die Stuten immerhin schon wieder stabil stehen und nach 10 Tagen waren die beiden so stabil, dass auch der Zahnbehandler kommen konnte.
Ein Spezialist, der mit viel Fingerspitzengefühl aber ohne Sedierung arbeitet. Seine Arbeit hat uns schwer beeindruckt. Mit einem einfachen Maulgatter und diversen guten Raspeln ausgestattet, mit Zuneigung, Verständnis und Bewegungseinheiten beim Raspeln hat er den beiden alten Mädchen in zwei Stunden zu normalen, altersgemäßen Gebissen verholfen, mit denen sie nun - oder zumindest in ein paar Tagen – auch wieder etwas anderes als Mash und aufgeweichte Heucobs fressen können.

Inzwischen, weitere 8 Tage später sind beide Stuten angeweidet und dürfen grasen, beide haben schon neue Halter einigermaßen sicher in Aussicht, nur Goa, der inzwischen mit einem Wallach die Weide teilt, nachdem ihm bei besserem Futter sein Auftrag als Hengst wieder bewusst geworden ist, sucht noch nach zuverlässigen Haltern.
Goa hat einen Abstammungsnachweis und könnte sicher zur Zucht eingesetzt werden, ebenso gut können wir uns den hübschen Kerl aber auch als Reitpferd vorstellen. Er hat ein durch und durch freundliches, umgängliches Wesen, ist gut verträglich mit anderen Pferden und ist mit zwei Jahren noch nicht zu seiner vollen Schönheit herangereift.

Happy End Bericht zu Santana und Burnett - Oktober 2013

Die neuen Besitzer von Santana und Burnett schreiben:
Hallo, guten Morgen,
hier kommen ein paar Bilder. Bin nicht so der große Fotograf, aber es kommt auf den Fotos raus, dass die Beiden sich gut gemacht haben und von der Rente weit entfernt sind. Wichtig ist die ständige Kontrolle der Zähne. Michael und Viktoria oder ich reiten Burnett ruhig am lange Zügel, Santana hat eine wichtige Aufgabe als Therapiepferd. Sie hat die erforderliche Geduld und läßt sich von den therapeutischen Übungen nicht aus der Ruhe bringen. Zu erzählen wäre noch, dass Burnett, als sie im April zu uns kam, zwar das Winterfell abgeworfen hat, darunter aber kein Sommerfell hatte. Bis auf Beine und Gesicht war sie - nackt. Wir haben sie dann zuerst wegen der kalten Nächte, später wegen der heißen Sonne (Sonnenbrand) eingedeckt. Jeden Tag nachgeschaut - und irgendwann war ein goldiger Flaum zu sehen.

Beide Pferde sind so artig und gelassen geblieben. Wir vertrauen einander. Sanni kriegt trotz ihrer 24 Jahren gelegentlich mit den Kaltblütern von nebenan das Rennen. Anfangs haben sie noch jedes Körnchen, das vorbeigefallen war, aufgesammelt. Das ist aber schon lange vorbei und dies ist gut so. Aufgefüttert worden sind sie mit Heulage/Gras, Wurzeln (kleingehackt), Maiscobs.

Viele liebe Grüße
Resi M.

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