Happy End für Lupus

Hallo, ich heiße Lupus, männlich, 2015 geboren, ein schwarzer Labrador-Mischling und möchte Euch meine Geschichte erzählen.
Im Januar 2024 bin ich zu den netten Leuten vom Geißblatthof gekommen. Die haben sich lieb um mich gekümmert. An einem Sonntag im März 2024 wurde ich angeleint und zu zwei mir unbekannten Menschen geführt. Das war unheimlich und ich habe mich ein wenig gefürchtet. Ich versteckte mich hinter dem Pfleger vom Geißblatthof, denn den Kannte ich, und schaute vorsichtig um sein linkes Bein herum. Die beiden Menschen waren in die Hocke gegangen und hielten ihre Hände flach in meine Richtung. Ob es da was zu naschen für mich gibt? Leider nicht, aber Streicheleinheiten – die liebe ich auch so. Ich beschloss mit den beiden einen Spaziergang zu machen, bei dem ich ordentlich schnüffeln konnte. Die Zeit verging wie im Flug und die beiden gaben mich wieder in die Obhut des Geißblatthofs. Ob die wohl wiederkommen?

Ja, hurra! Sie sind wieder da. War aber eine lange Woche. Ich kann vor Freude kaum ruhig stehen. Na los, los wo geht es heute hin? Nehmt ihr mich mit? Oh, was ist das für ein schwarzes Ungetüm? Ein Auto? So ein großes Auto habe ich noch nie gesehen. Wieso macht der die Tür auf? Der Mann legt da Leckerli rein – die will ich so gerne, aber das große Auto ist mir nicht geheuer. Was haben die vor? Jetzt geht der Mann in das Auto und winkt mit dem Leckerli. Naja, der Mann ist ja sehr nett und freundlich, ich kann ja mal vorsichtig versuchen in das Auto zu steigen und das Leckerli zu bekommen. Hurra! Ich habe es! Jetzt aber nichts wie raus hier. Die Menschen freuen sich, warum bloß? Und jetzt geben sie mich hier wieder ab. Habe ich was falsch gemacht?

Jetzt hat es aber fast zwei Wochen gedauert. Heute, am Karfreitag sind sie wieder da. Die sitzen am Tisch, quatschen mit den Pflegern des Geißblatthofs, unterschreiben irgendwelche Papiere. Was soll das? Ah, jetzt geht es los. Aber wieder zu dem großen schwarzen Auto. Nein, da gehe ich so nicht rein – aber da liegen wieder so leckere Sachen zum Naschen. Na gut - dieses eine Mal noch. Die Tür ist zu und ich fühle mich gar nicht gut. Aber die Frau, Andrea, sitzt hinten neben mir und ich kann mich ankuscheln. Das ist schön. Ich zittere aber trotzdem – alles ist aufregend. Am Ende der Fahrt darf ich aussteigen und ich laufe sofort in mein neues Zuhause, um es zu erkunden. Ist das schön hier. Hier möchte ich bleiben. Frauchen Andrea und Herrchen Jürgen kümmern sich großartig um mich. Ich darf viermal mit Herrchen auf verschiedenen Wegen an der Weser spazieren gehen.

Es ist inzwischen Juni. Mit einem Wohnmobil fahren wir auf die Insel Sylt – hier darf ich an den Strand. Aber das Wasser ist komisch – es schmeckt ganz salzig und ist an den Füssen furchtbar nass. Igitt! Herrchen geht ins Wasser und ich will doch zu ihm – aber das Wasser, es geht rauf und runter, jetzt ist es bis zu meinem Bauch. Das reicht! Weiter gehe ich nicht. Und dann war ich zweimal in Schottland. Die lange Fahrt hat mir nichts ausgemacht.

Im August 2025 bin ich mit Herrchen und Frauchen nach Dänemark ausgewandert, wo ich in einer alten Schule mit 5000 qm Grundstück wohne. Hier ist es toll, ich darf durch den Garten fetzen und mit Frauchen und Herrchen auf der Wiese rumtollen. Ich wünsche mir, dass ich das noch viele Jahre machen darf.